Mit Adolf Müller verliert Vorhelm eine prägende Persönlichkeit, die sich über viele Jahrzehnte für das Wohl der Gemeinde engagiert hat.
Am 18.April 1913 wurde Adolf Müller in Holzwickede im Kreis Unna geboren, wo er bis 1916 den Kindergarten und anschließend die Volksschule besuchte. Nachdem erzunächst in Werl und danach in Schwerte die Gymnasien besuchte, legte er 1932 die Abiturprüfung ab und konnte damit die Wirtschaftsfachschule besuchen.
Ab 1933 durchlief der Sohn eines Eisenbahn-Oberschaffners mehrere Stationen: Freiwilliger Arbeitsdienst in Arrach, Lehrgang bei der alten Reichswehr im Lager Hammelburg, Besuch des Konservatoriums in Hagen und Ausbildung im Orgelspiel.
Erste Erfahrungen als Lehrer sammelte Adolf Müller von 1936 bis 1938 an der Berufsschule in der sog."Krüppelvorsorge" in Maria-Veen zu Borken, nachdem er an der Bonner Universität seine Lehrerausbildung abgeschlossen hatte. 1938 war aber auch das Jahr, das ihn in den Ort führen sollte, dem er bis an sein Lebensende treu bleiben würde: Vorhelm. Hier wurde er bis 1947 in der damaligen Volksschule eingesetzt - allerdings unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg.
Adolf Müller heiratete am 11.September 1940 Gertrud Ewers (+ 1988). Im Jahr 1939 wurde er als erster Vorhelmer zum Fronteinsatz eingezogen und erlitt während der Kampfhandlungen in Griechenland schwere Verwundungen. Nach seiner Genesung und Rückkehr in die Heimat nahm er seine Tätigkeit wieder auf.
1954 waren Adolf Müller und Johannes Schulze- Everding die treibenden Kräfte bei der Organisation der 700-Jahr-Feier Vorhelms und arbeiteten das erste Heimatbuch der Wibbeltgemeinde aus. Von 1947 bis 1958 lehrte Müller an der Bauerschaftsschule Tönnishäuschen. Als Schulleiter kehrte er zurück in die Dorfschule, später Augustin-Wibbelt-Schule. Ende Juli 1976 trat er in den Ruhestand, die allerdings vielmehr zum Unruhestand geriet. Stets suchte und fand er sinnvolle Beschäftigungen.